Logbuch | Trendklunker

Logbuch

Die Sonne im Herzen und den Norden im Blut

Von Berlin in den Norden. Vom klassischen Goldschmiedegeschäft zum Onlineshop mit maritimem Schmuck. Vom Beruf zur Leidenschaft. Wir mussten ein paar Umwege nehmen und Schleifen drehen, bevor wir unseren Weg gefunden haben. Dafür sind wir nun umso glücklicher mit unserem Schaffen!

„Zwei Berliner, bitte“. Bei diesem Satz beim Bäcker sind wir zwei Berlinerinnen im Norden anfangs zusammengezuckt. Erstens, weil wir uns angesprochen fühlten, zweitens, weil ein Berliner in Berlin Pfannkuchen heißt und drittens, weil ein Berliner natürlich keinen Berliner essen möchte. Kannibalismus gibt es in der Hauptstadt nicht. Pfui.

Was hat das jetzt mit Trendklunker zu tun? Nichts. Und auch alles. Aber zurück zum Anfang, sonst blickt keiner mehr durch. Wir, das sind Claudia und Diana, sind in Berlin geboren und uns dort beim Abi begegnet. Es war Freundschaft auf den ersten Lachkrampf. Freundinnen fürs Leben.

Claudia trieb die Ausbildung in den Schwarzwald und Diana das Studium in den Harz. Der Zufall vereinte uns danach für unsere ersten Jobs wieder in einer Stadt. Das norddeutsche Bremen war für zwanzig Jahre unser neues Zuhause. Wir liebten es sofort. Wir suchten die Bremer Stadtmusikanten, lernten Plattdütsch bei Anneliese, klönten mit Becks am Deich und fieberten mit Werder, obwohl wir für Fußball gar nichts übrig haben. Bremen und der ganze Norden waren ansteckend. Es fühlte sich an, als wären wir nur versehentlich in Berlin aufgewachsen.

Der Norden hat weite Flächen zum frei Sein, viel Luft zum Atmen, Möwen ohne Ende, Strand satt, Wind, Wellen und jede Menge Meer zum Segeln. Nur im Norden spürt man die direkte Verbindung zur restlichen, großen, weiten Welt. Man muss sich nur auf ein Boot setzen und sie erkunden. Das Segeln haben wir erst dort für uns entdeckt.

Schon beim Abi wusste jede von uns, dass sie beruflich etwas Eigenes aufziehen möchte. Uns zusammen zu tun, daran war damals nicht zu denken. Claudia war inzwischen Goldschmiedemeisterin, Diana als Kauffrau flexibel. Warum nicht? Nach ein paar Jahren wagten wir es und eröffneten in einer Nebenlage im Bremer Viertel ein kleines Goldschmiedegeschäft mit klassischem Goldschmiedeschmuck. Wir hatten jeden Tag mit netten Kunden und kostbaren Materialien zu tun, aus denen Claudia wunderschöne Schmuckstücke zauberte. Trotzdem haderten wir mit uns und der Nebenlage. Es fühlte sich noch nicht richtig an.

Eines Tages ließ sich ein Freund eine Gürtelschnalle anfertigen. Er verbringt viel Zeit auf Booten vor Norwegens Küste und stellte sich ein beliebtes Glaube-Liebe-Hoffnung-Motiv vor. Es war ein großes Projekt, eine ganz andere Dimension als ein kleiner Goldring. Die Entwicklung dieses Ankers hat uns viel Spaß gemacht. Wir haben viel recherchiert, gezeichnet, geformt und wieder verworfen. Bis er fertig war, sind unzählige Stunden ins Land gegangen und Unmengen an Feilwachs im Mülleimer gelandet. Claudia erschuf eine außergewöhnliche Gürtelschnalle ganz aus Silber – ein großer Anker mit Herz und Kreuz. Wow, ein wahres Meisterstück! Finn ist immer noch begeistert. Das Leder hat er schon oft gewechselt. Die Schnalle bleibt.

Das Geschäft lief weiter. Allerdings in die falsche Richtung. Erschwerend kam ein Diebstahleinbruch kurz vor dem Weihnachtsgeschäft hinzu, der uns sehr zusetzte. Eine Entscheidung musste her. Entweder wir ziehen in eine Lauflage oder wir schließen. Wir haben uns für das Schließen entschieden, obwohl wir keine Idee für danach hatten. Wir ahnten, dass uns eine bessere Lage bessere Einnahmen bescheren aber kein besseres Gefühl vermitteln könnte. Wir waren geknickt, nutzten die Situation jedoch, um erst einmal Runterzufahren, alten Ballast abzuwerfen und neue Samen keimen zu lassen.

Im nächsten Sommer kam eine Segelfreundin auf uns zu, weil sie ein Geschenk für eine Bootstaufe benötigte. Sie hatte bereits im Internet nach einer Kette mit einem schönen Segelboot als Kettenanhänger gestöbert. Nichts hat ihr gefallen. Wir machten uns an die Arbeit. Recherche zu Segelbootrümpfen, Segeln und deren Stellungen. Unsere eigenen Erfahrungen kamen uns nun zugute. Die ersten Wachsmodelle sahen noch nach wilden Winden aus, die gleichzeitig von vorn und hinten bliesen. Tage später war es vollbracht. Der Anhänger war für unseren Geschmack viel zu groß, fast schon ein Briefbeschwerer. Aber das machte nichts, denn Frederike gefiel er. Er war perfekt für sie. Sie war glücklich und auf der Taufe war er der Hit. Die Gäste bestaunten ihn. Viele von ihnen wollten nun auch eine Segelbootkette und meldeten sich bei uns.

Das war es. Es fiel uns wie Schuppen von den Augen. Plötzlich wussten wir, was wir wollen - schönen Schmuck für uns und alle anderen, die den Norden und das Maritime so lieben wie wir! Das ist es, was uns begeistert. Schmuck tragen wir sowieso; Schmuck ist unser Handwerk. Was liegt da näher, als beides miteinander zu vereinen?

Von da an verbanden wir unsere Leidenschaft für das Maritime, den Norden, das Segeln und schön designten Schmuck mit unserem täglichen Schaffen. Den klassischen Goldschmiedeschmuck hängten wir an den Nagel, eröffneten einen Onlineshop, siedelten aus privaten Gründen nach Hannover um und konzentrieren uns seitdem nur noch auf maritimen Schmuck. Unsere Produktfamilie wird stetig größer. Unsere Freude an der Arbeit auch. Jeden Tag stellen wir kleine Stückchen Urlaub im Norden her, die euch erfreuen. Da können wir doch nur die Sonne im Herzen tragen!

Unsere Trendklunker begeistern viele Freunde von Küste und Meer als Andenken an eine tolle Zeit am Wasser, als Belohnung für einen Segelschein oder als Vorfreude auf das eigene Boot. Wir hören viele verschiedene Geschichten, die mit unseren Schmuckstücken zusammenhängen. Das ist super. Das macht uns happy. Das treibt uns an, jeden Tag wunderschönen Schmuck anzufertigen und uns immer wieder Neues auszudenken!

In unseren Genen fließt Berlin. Über die vielen, vielen Jahre, die wir nun im Norden leben, sind der raue Wind, die Stimmen der Möwen, die unendliche Weite des Horizontes und die faszinierenden Geschichten der Wellen aber schon in unser Blut übergeschwappt. Wir fühlen uns nordisch, wir denken nordisch und wir arbeiten nordisch. Beim Bäcker bestellen wir inzwischen Berliner, ohne zu stutzen. Es gibt nichts Besseres für uns!